Erklärbär

Bitte nicht stören! - Der Bienenstock im Winter

Verfasst von Robert Hindel 2011

Ein Hauch von Frost überzieht das Herbstlaub. Der Atem gefriert. Der Winter hält Einzug in die Lande. Einsam, gar verlassen steht sie da. Die Magazin-Beute. Teilweise oder gar gänzlich in ein schimmerndes Weiß gehüllt. Eingeschneit. Wer nun glaubt der Bienenstock schläft, irrt.

Im Spätsommer/Herbst trifft der Imker nach der letzten Varroa-Behandlung erste Vorkehrungen, um die Bienen sicher durch den Winter zu bringen. Noch im Herbst wird mit einer Zuckerlösung (Zuckerwasser oder einem speziellen Futterteig) aufgefüttert. Im Oktober verschließt er das Flugloch des Bienenstocks mit dem sogenannten Mäusekeil oder einem Mäusegitter. Diese Vorkehrung schützt vor Mäusefraß und unerwünschten Eindringlingen, wie Nagern. Der sogenannte Gitterboden, im Boden der Bienenbehausung, bleibt offen.

Nun beginnt die Winterruhe. Die Winterruhe ist der Zeitraum, in welcher der Bienenstock möglichst brutfrei sein sollte. Dies beugt der Nosematose vor. Einem Erreger, welcher im Mittelteil des Darms erwachsener Bienen sitzt. Dieser vermehrt sich, wenn im Darm der Bienen Eiweiß umgesetzt wird. Dies geschieht bei brutpflegenden Bienen. Nun heißt es „Bitte nicht stören“! Die Bienen sitzen in der Wintertraube.

Die Winterzehrung. Von ihr ernähren sich die Bienen während der Winterruhe. Der Futterverbrauch hängt von der Volksstärke des Bienenstaates und davon ab, wann im Spätherbst die Bienen brutfrei sind und ihre Bruttätigkeit im Februar/März wieder aufnehmen. Außerdem von den Witterungsverhältnissen und davon, wie gut die Magazin-Beute isoliert ist. Im September und Oktober (nach der Auffütterung) wird ein Bienenvolk um 4-8 kg leichter. Von November bis Januar verbraucht ein Bienenstaat jeweils 1 kg Futter im Monat.Sobald das Brutgeschäft wieder aufgenommen wird, werden 1-2 kg (im Februar) verbraucht. Dies macht über den gesamten Winter einen Futterverbrauch von 14-23 kg. Im März und April kann das Futter bereits von den Bienen durch Nektar und Pollen ersetzt werden. Nach dem Reinigungsflug im Frühjahr wird der Futtervorrat überprüft.

Quelle:

Dr. Gerhard Liebig, Einfach imkern – Leitfaden zum Bienen halten, Satz und Druck: TC Druck Tübinger Chronik, zweite Auflage, Aichtal 2002

Réalisation - Webdesign par Julien LIBERT www.jlncreation.com
Modified by Dipl. Wirtsch. -Ing. (FH) Tore Björn Buschsenja