Erklärbär

Erklärkuh

Extensive Kreislaufwirtschaft

Verfasst von Robert Hindel 2011

Natur. Die Natur ist eine Kulturlandschaft, welche durch jahrhundertelange bäuerliche Bearbeitung durch den Betrachter als solche wahrgenommen wird. Begriffe wie ökologisch und „biologisch“ werden mit dem Begriff Natur in Verbindung gebracht.

Neben der intensiven Landwirtschaft gibt es die Extensive. Spielen bei der intensiven Landwirtschaft der Standortfaktor eine große Rolle, beeinflusst es die extensive Bewirtschaftung nur gering. Es überwiegt die natürliche Entwicklung. Die wirtschaftlichen Erträge sind zwar geringer wie bei intensiver Landnutzung, doch bewegt sich der Einsatz von Produktionsmitteln ebenfalls auf einem niedrigen Niveau.

Hochlandrinder fügen sich dank ihrer besonderen Eigenschaften hervorragend in das Muster der extensiven, ökologisch (biologischen) Landbaues ein. Ökologie und Biologie stehen für genau definierte, natürliche Produktionsmethoden für Lebensmittel und landwirtschaftlicher Erzeugnisse. So stehen ökologische Gesichtspunkte und Erkenntnisse im Umweltschutz im Vordergrund. Es wird beispielsweise auf synthetische Düngemittel verzichtet. Ebenso auf Wachstumsförderer und Pflanzenschutzmittel, Gen- und Bestrahlungstechnik.

Ökologie ist die „Lehre vom Haushalt der Natur“, die Verträglichkeit. Ökonomie hingegen steht für die Bewirtschaftung, Wirtschaftsführung mit dem Ziel des Zugewinnes (Wirtschaftlichkeit). Ökologie und Ökonomie sind keinesfalls gegensätzlich und schließen einander nicht aus. Nachhaltigkeit bezeichnet eine Entwicklung, welche den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Befriedigung der Bedürfnisse künftiger Generationen zu gefährden. Hierzu zählen eine extensive Kreislaufwirtschaft, beispielsweise durch die Beweidung schwieriger Flächen, auf naturnaher Basis. Die Nutzung setzt hierbei keine Domestikation voraus. Domestikation bedeutet, dass das Tier aus dem Wildzustand heraus zu einem Haustier umgezüchtet, „denaturiert“ wird. Hochlandrinder wie Galloways oder Highland-Cattle sind zwar domestiziert, der „Denaturierungsgrad“ ist jedoch vergleichsweise niedrig.

Quelle:

Friedrich Hardegg, Wolfgang Müller, Robustrinder Highland Cattle und Galloway,

Geschichte Haltung Zucht, österreichischer Agrarverlag, Druck- und Verlagsges. m.b.H. Nfg. KG 2007, Nachdruck 2010

 

Das Highland-Cattle – Rassebeschreibung

Verfasst von Robert Hindel 2011

Ob Erbmerkmal, Erscheinungsbild oder wesentliche Eigenschaften. Diese sind es, welche die kleinrahmige, vom Urrind abstammende Rinderrasse auszeichnet.

Aufgrund seiner klimatischen Robustheit seiner Anpassungs- und widerstandsfähigkeit ist das Highland-Cattle zur wirtschaftlichen Nutzung auf sogenannten kargen Grenzertragsböden bestens geeignet. Bei extensiver Haltung auf kargen Böden vermag das Robustrind eine Tageszunahme von 0,6Kg (männlich) zu erbringen. Das weibliche Tier liegt bei 0,5Kg täglich. Bei Intensivhaltung können Tageszunahmen von 0,7-0,8Kg erzielt werden. Die mit zunehmendem Alter flacher verlaufende Zuwachskurve zeigt zu einem späteren Schlachttermin naturgemäß geringere Tageszunahmen. Hochlandrinder kommen im Alter von durchschnittlich 30 Monaten zur Schlachtung. Nach 365 Tagen beträgt diese beim Bullen zwischen 700-900Kg. Bei der Kuh sind es zwischen 480 und 650Kg. Das Geburtsgewicht eines Kalbes beträgt 22-30Kg.

Kühe können eine Lebensleistung von 14-16 Kälbern erbringen. Die Erstkalbung erfolgt mit 33-39 Monaten.

Das Erscheinungsbild ist die Summe aller feststellbaren, äußerlichen Merkmale. Diese ist das sogenannte Phänotyp. Hierbei wird der Rahmen in Größe, Länge, Breite, Tiefe, der Hinterseite und der Bemuskelung der Keulen unterschieden. Das Fundament ist kurz und bei Rückansicht wirkt das Hochlandrind nicht besonders breit, da die Hinterhand (Hose) wenig bemuskelt ist. Typisch ist die breite Vorderpartie (Brust). Bei kurzen Extremitäten ist die Tiefe sehr groß, wobei Hochbeinigkeit einen schweren Mangel darstellt.

Die Form. Die Schultern sind geschlossen und liegen straff an. Der Rücken ist ebenfalls straff und bildet eine gerade Oberlinie. Das Becken soll lang, möglichst breit und leicht nach hinten geneigt sein (Gebärfreudigkeit). Die Vorderfüße sind kurz und breit gestellt, die Hinterfüße korrekt gewinkelt, etwas schmäler gestellt und etwas länger als die Vorderfüße. Die Sprunggelenke sollten trocken und gut ausgeprägt sein, die Fesseln korrekt gestellt sein. Die Klauen sind kurz, hart und geschlossen. Das Euter sollte nicht hängen. Es ist eher klein und gut angesetzt.

Das Highland Cattle hat einen freundlichen Charakter. Dennoch verhalten sich Freilandrinder anders als Stalltiere. Im Umgang mit Ihnen sollte stets ein gesunder Respekt vorhanden sein. sein.

Quelle:

Friedrich Hardegg, Wolfgang Müller, Robustrinder Highland Cattle & Galloway, Geschichte, Haltung, Zucht, österreichischer Agrarverlag, Druck und Verlagsges. m.b.H. Nfg. KG 2007, Nachdruck 2010

Unterschied zwischen Galloway und Highland-Cattle

Verfasst von Tore Björn Buschsenja

Viele Menschen, die das erste Mal ein Highland-Cattle bei uns sehen, bezeichnen sie als Galloways, weil dieser Name einfach bekannter ist. Weitere Gründe für Verwechselungen sind, dass beide Rassen ursprünglich aus Schottland stammen und sie beide der Kategorie Robustrinder angehören. Dennoch handelt es sich um zwei verschiedene Rassen. Das wesentliche Unterscheidungsmerkmal von Highland-Cattle und Galloway sind die Hörner. Highlands haben im Erwachsenenalter lange Hörner. Galloways hingegen haben sie nicht.

Galloways

Die Galloways stammen aus südwest Schottland. Sie sind klein- bis mittelrahmige Rinder, mit einem dichten und dicken Fell. Durch die natürliche Selektion in der Natur, hat sich die Rasse so entwickelt, dass sie auch im härtesten Winter draußen überleben kann. Eine Stallhaltung ist somit nicht erforderlich. Genau wie die Highlands, brauchen die Tiere lediglich windgeschüzte Ecken und einfache Unterstände. Die Tiere werden in den unterschiedlichensten Farben gezüchtet. Es gibt sie von schwarz, über braun, bis zum weißen Fell.

Highland-Cattle

Die Highland-Cattle stammen aus dem nordwesten Schottlands. Sie sind überwiegend als kleinrahmige Rinder zu bezeichnen. Auch die Highlands haben sich hervorragend an die raue Natur angepasst. Sie sind sehr robust und benötigen nur einfache Unterstände mit geeignetem Windschutz bei schlechtem Wetter. Sie sind das ganze Jahr über draußen zu halten. Die bekannteste Färbung ist das typische rotbraun des Fells. Es gibt aber auch Highlands mit eher gelbem Fell, das auch als blond bezeichnet werden kann. Zum Kontrast, sind auch schwarze Tiere zu finden. Das Fell ist vergleichbar dicht und dick, wie bei den Galloways. Sie haben sehr lange Hörner, wobei die Form bei den Bullen und bei den Kühen unterschiedlich ist. Bullen haben Hörner, die zu den Seiten, häufig leicht nach unten, wachsen. Die Kühe hingegen haben lange, nach oben orientierte, Hörner.

 

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